Historisches Freilandlabor Wasserhausen: Nachhaltiges Leben (m)einer Familie - gestern, heute und morgen
Das Historische Freilandlabor Wasserhausen wird seit 1988 von Rolf Wellinghorst betrieben und ist Projektort des Projektes "Das Leben einer Familie im Artland - gestern - heute - morgen". Die pädagogische Arbeit im Freilandlabor fand inzwischen auch überregional große Anerkennung (vgl. "Aktuell" auf dieser Homepage).
Grundidee des Projektes:
- Es werden Inhalte zur Natur- und Kulturgeschichte des Artlandes vermittelt und Möglichkeiten der naturverbundenen und nachhaltigen Lebensweise einer Familie im Artland dargestellt.
- Der Besucher erhält Anregungen für eine nachhaltige Lebensweise seiner eigenen Familie.
- Als Modell dient das Halberbe Wellinghorst (bis etwa 1500 Wendelinchorst) und die Familie Wellinghorst in Wasserhausen. Das Halberbe Wellinghorst ist seit etwa 1200 nachweisbar und die Geschichte der Bauerschaft Wasserhausen, des Hofes Wellinghorst und der Familie Wellinghorst sind detailliert aufgearbeitet (vgl. u.a. WELLINGHORST, R. (1990): 500 Jahre Wasserhausen - Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 1990 S. 18-32). Das historische Freilandlabor auf dem Hof Wellinghorst wird seit 1988 als Bildungseinrichtung betrieben. Es liegt an der Kleinen Hase zwischen den Ersatzflächenpools „Borg“ und „Quakenbrücker Mersch“ der Samtgemeinde Artland. Bisher nutzen in erster Linie die Schüler des Artland-Gymnasiums Quakenbrück das Freilandlabor Wasserhausen als Lernort. Als Beispiel unter dem Motto "Global denken, lokal handeln" erscheint es im Kursmaterialienband Ökologie des Schroedel Verlages. Ergebnisse des Freilandpraktikums Biologie 2006 am Artland-Gymnasium finden Sie hier. Außerdem wurde Material zur Geschichte der Haseaue (Schulgelände und Schulumfeld: Gewässer- und Naturlehrpfad) im Bereich Quakenbrück erarbeitet. Alle Menschen, die weltweit den Namen Wellinghorst tragen oder trugen sind auf den Ursprungshof in Wasserhausen zurückzuführen (weitere Informationen unter „Familiengeschichte“ auf dieser Homepage sowie unter www.ancestry.de), was Möglichkeiten zur weltweiten Kommunikation mit Familienmitgliedern eröffnet hat.
Inhalte des Projektes (Beispiele):
- Gestern: Welche Aspekte der Lebensweise früherer Generationen sind auch für die moderne Familie im Artland nutzbar?
- Parkartige Kulturlandschaft Artland als wertvoller Lebensraum für Pflanze, Tier und Mensch im 21. Jahrhundert (Biodiversitätsprojekt Obstwiese; Rekonstruktion historischer Strukturen wie Feldhecke, Teich u.a.)
- Kachelgrundofen / Holzofen zur Nutzung nachwachsender Brennstoffe für die Heizung (als wassergeführte Holzheizung mit großem Speicher)
- Selbstversorgung mit Kartoffeln, Gemüse, Obst, Heilkräutern (Lokalsorten, z.B. regionale Obstsorten)
- biologische Schädlingsbekämpfung (Projekt Faszination Mikrokosmos)
- Erdkeller, Kartoffelmiete und weitere historische Konservierungsmethoden
- Imkerei, Wildbienen und Insektenhotel, Artenschutzmaßnahmen, Biotopvernetzung
- Färben mit Naturstoffen
- Seifenherstellung (Projekt Waschen in der Hase früher)
- Naturmaterialien als Werkstoffe (Holz, Schilf, Speckstein u.a.)
- Kopfweiden und Korbflechten
- Brunnen und Zisterne (Regenwassernutzung)
- Komposttoilette, Schilfklärbeet (umweltschonende Entsorgung)
- Die Hase als Lebensraum und Lebensader (Projekt Lebendige Süßgewässer); Angeln
- Familiengeschichte als Hobby (Ahnenforschung; Projekt AGQ (Artland Genealogie Quakenbrück))
- Die Natur vor der eigenen Haustür als Ort für umweltverträgliche Freizeitgestaltung (Sport, Naturerfahrung)
- Entspannung durch Naturgenuss
- geschlossene Stoffkreisläufe
- Lebensraum Boden und Eschkultur; Rieselwiesen, Nutzung der Marken
- 200 Millionen Jahre Erdgeschichte unter unseren Füßen (Projekt Evolution im Freilandlabor)
- Heute: Welche Aspekte unserer derzeitigen Lebensweise sind wenig nachhaltig und daher nicht zukunftsfähig?
- Nutzung fossiler Energieträger oder der Energie aus Kernbrennstoffen
- Produktion und Abgabe von Müll, Abwasser und schädlichen Abgasen
- ungesunde und stressbetonte Lebensweise
- ungesunde Ernährung
- nicht geschlossene Stoffkreisläufe
- Morgen: Welche neuen und zukunftsweisenden Möglichkeiten bietet die moderne Technik und Naturwissenschaft der Familie?
- Niedrigenergiehaus- oder Passivhauskonzept; ökologisches Bauen (Bau eines nach Süden ausgerichteten Einfamilienhauses mit ökologischer Station; als Baumaterialien z.B. Holz als Baustoff; Stroh und Cellulose als Dämmstoffe; Gründach)
- Wintergarten zur Nutzung der Sonnenenergie
- konsequente Energieeinsparung (LEDs zur Beleuchtung, keine Trafos, Speisung von Wasch- und Spülmaschinen mit Warmwasser usw.)
- Nutzung von Wind- und Wasserkraft
- Fotovoltaik
- Solarthermie
- Geothermie
- Schilfbeet zur Abwasserreinigung
- Lotuseffekt, Anregungen aus der Bionik (Projekt Bionik)
- Medienwerkstatt Nachhaltigkeit (Projekt Natur trifft Neue Technologien; Satellitenfernerkundung usw.)
- Renaturierung der Haseaue (Projekte Renaturierung der Haseaue / Lebendige Hase)
- Ideenwerkstatt "Nachhaltiges Leben im Artland"
Ein Wichtiges Kennzeichen des Gesamtprojektes sind die vielfältigen externen Kooperationen mit Partnern aus der Region wie Universitäten (NAT-Working Projekt), Fachhochschulen (Projekt Dynamikinseln), Kommunen sowie Trägern öffentlicher Belange (Lebendige Hase, Der Frosch ist los u.a.), Umweltbildungseinrichtungen und Vereinen (Schulen für lebendige Süßgewässer, Faszination Mikrokosmos), Firmen, Stiftungen, Verlagen und interessierten Privatpersonen. Es wurden zahlreiche Fach- und Wettbewerbsarbeiten im Freialdnlabor Wasserhausen erstellt.
2008 wurden die Aktivitäten im Freilandlabor Wasserhausen mit dem Naturschutzpreis der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück ausgezeichnet, 2009 mit dem "Goldenen Rebhuhn" der Landesjägerschaft Niedersachsen durch den Hegering Menslage.
Teilaspekte des Projekts wurden in den Mitteilungen des Vereins Ehemaliger Quakenbrück Schülerinnen und Schüler beschrieben.
2021 – Historisches Freilandlabor Wasserhausen – Die Anfänge um 1990
2022 - Historisches Freilandlabor Wasserhausen – Die Streuobstwiese